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      Öko-Bermen an der Donau: Projekt INADAR

      Ein Erfolg für Tiere & Pflanzen

      Öko-Bermen an der Donau: Projekt INADAR
      Öko-Bermen an der Donau: Projekt INADAR

      Das EU-geförderte Pilotprojekt INADAR (Innovative approach for dam restoration) ist in den letzten vier Jahren unter der Betriebsführung der LEW Wasserkraft GmbH vorangetrieben worden. Ziel war es, an Standorten der Oberen Donau Kraftwerk AG (ODK) den Hochwasserschutz zu verbessern und gleichzeitig ökologisch wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Und die Bilanz nach Projektabschluss fällt positiv aus: Die Maßnahmen haben den Lebensraum der dort heimischen Tier- und Pflanzenwelt aufgewertet und sorgen dafür, dass wieder mehr Fisch- und Pflanzenarten im Fluss vorkommen.


      INADAR: Was waren die Ziele?

      Das Prinzip der Öko-Berme: Alles im Fluss

      Im Mittelpunkt von INADAR (Innovative approach for dam restoration) stand der Einbau von sogenannten „Öko-Bermen“. Die Dämme werden auf diese Weise saniert und der Hochwasserschutz verbessert. Gleichzeitig entstehen durch die naturnahe Gestaltung der Uferbereiche neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

       

      Bei dem bisher üblichen Vorgehen wurde der Damm auf der Landseite verbreitert und erhöht. Mit Hilfe von Öko-Bermen erfolgt die Dammsanierung dagegen direkt am Ufer. Dabei werden Wurzelschutzmatten in das Ufer gelegt und darauf eine Deckschicht aus Kies geschüttet. Dadurch lässt sich der Damm verbreitern und erhöhen.

      Der ökologische Aspekt: Mit Hilfe von Totholz und Wasserbausteinen entstehen auf den Sedimenten naturnahe Strukturen und damit wertvolle neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

      Vorteile der Öko-Berme

      • Kein Flächenverbrauch an Land: Der Auwald wird geschont und landwirtschaftliche Flächen nicht beeinträchtigt.

      • Die Ufer im Staubereich werden ökologisch aufgewertet


      INADAR: Was wurde erreicht?

      Die Bilanz des Projekts fällt positiv aus: Insgesamt haben die Projektpartner bei der Umsetzung des Pilotprojekts zwei Hektar neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen.

      Lebensraum für Tiere aufgewertet

      Die Zahl der Fischarten ist von acht auf 17 gestiegen – die Gesamtgröße der Fischpopulation hat sich insgesamt sogar verachtfacht. Bei Stichprobenuntersuchungen im Stauraum Offingen stieg die Anzahl der Fische von rund 170 vor dem Einbau der Öko-Bermen auf mehr als 1.300 nach dem Einbau. Das zeigt, dass die Strukturen der Öko-Bermen insbesondere als Laich- und Rückzugsgebiete für Jungfische die Strukturen genutzt werden. Weiterhin konnten nach Abschluss des Projekts unter anderem vier gefährdete Spezies in den Öko-Bermen entdeckt werden: Rapfen, Bachneunauge, Barbe und Bitterling.

      Lebensraum für Pflanzen aufgewertet

      Auch die Zahl der Pflanzenarten ist von rund 15 auf bis zu 37 gestiegen, wobei die Entwicklung noch nicht auf allen Flächen abgeschlossen ist. Auch hier haben die Wissenschaftler gefährdete Arten wie den Schmalblättrigen Rohrkolben oder den Frühlings-Wasserstern nachgewiesen, die vorher kaum mehr vorkamen. Darüber hinaus hat der Fluss durch die ökologische Ufergestaltung auch an Attraktivität für Besucher gewonnen, die jetzt wieder direkt am Uferbereich verweilen können.

      Effizienzsteigerungen im baulichen Prozess

      Die innovative Art der Dammsanierung hat auch in der Bauphase ökologische Vorteile: LEW Wasserkraft gestaltete die Dämme beispielsweise mit eigenem Totholz- und Wurzel-Material, das sie aus früheren Ausholzmaßnahmen gewonnen hatten. Der Transport von zusätzlichem Material entfiel größtenteils. Außerdem kam nur wenig Beton zum Einsatz, der in der Herstellung sehr energieintensiv ist. So war der CO2-Ausstoß rund 45 Prozent geringer als bei herkömmlichen Verfahren. Da Dammsanierung und -erhöhung gleichzeitig umgesetzt werden, ist das Verfahren zudem besonders effizient. Dammstabilität und Hochwasserschutz werden im selben Maße gewährleistet wie bei herkömmlichen Methoden.

      Projekt mit europaweitem Vorbildcharakter

      „Die enge wissenschaftliche Begleitung war ein Kernelement des Projekts INADAR und soll den Vorbildcharakter der Maßnahme unterstreichen. Ziel des Projektes ist schließlich auch, das Verfahren auf vergleichbare Flüsse in Europa zu übertragen und die Genehmigungsverfahren für solche Maßnahmen zu vereinfachen. Mit den positiven Erfahrungen und Ergebnissen aus dem Pilotprojekt können wir Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der Wasserkraft geben – weit über die Region hinaus“, sagt Prof. Dr. Frank Pöhler, Geschäftsführer von LEW Wasserkraft.

       

      Europaweit eignen sich mehrere 1.000 Kilometer Flussstrecke für das ökologische Dammsanierungsverfahren. Klassische Anwendungsgebiete sind Staubereiche von Kraftwerken, Schleusen oder Wasserstraßen. 



      INADAR für LIFE-Award der EU nominiert

      INADAR wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Programms LIFE gefördert. Mit diesem Förderprogramm unterstützt die EU Maßnahmen in den Bereichen Biodiversität, Umwelt- und Klimaschutz. Das Projekt INADAR hat damit Vorbildfunktion für ähnliche Vorhaben in Europa.

       

      INADAR zählte zu den 15 besten LIFE-Projekten des Jahres 2021 und war für die diesjährigen LIFE-Awards der EU nominiert.


      INADAR: Finanzierung und Projektpartner

      Die Gesamtkosten für das Projekt INADAR betrugen rund 1,4 Millionen Euro. Die EU unterstützte den ökologischen Teil des Gesamt-Projekts INADAR mit 600.000 Euro. Die restlichen Kosten von rund 800.000 Euro trägt die Obere Donau Kraftwerke AG (ODK), die Eigentümerin der Kraftwerke in Offingen und Oberelchingen. Am Projekt beteiligt waren neben LEW Wasserkraft, der ODK, der Universität Innsbruck und dem Aueninstitut Neuburg außerdem die Technische Universität München und der VGB Powertech e.V. (Fachverband der Strom- und Wärmeerzeuger).

      INADAR: die Unterstützer

      Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz | Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie | Bayerisches Landesamt für Umwelt | Regierung von Schwaben | Landkreise Günzburg und Neu-Ulm | Wasserwirtschaftsamt Donauwörth | Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben | Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. | Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkraft

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