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      06. Juli 2019, Lechwerke AG

      UNESCO-Denkmäler am Lechkanal

      Die historischen LEW-Wasserkraftwerke in Gersthofen, Langweid und Meitingen wurden als Welterbestätten ausgezeichnet.

      Thumbnail zum Unesco-Video
      (Quelle: LEW )

      Das Augsburger Wassermanagement-System wird in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen: Das hat das Welterbe-Komitee heute auf seiner Sitzung in Baku, Aserbaidschan, entschieden. Zu den ausgezeichneten Augsburger Denkmälern gehören auch die drei LEW-Wasserkraftwerke am Lechkanal in Gersthofen, Langweid und Meitingen. Mit den Kraftwerken begann Anfang des 20. Jahrhunderts die Geschichte der großflächigen öffentlichen Stromversorgung in Augsburg und der Region.

      Augsburg hat sich mit seinem weltweit einzigartigen Wassermanagement-System um die Auszeichnung als Welterbestätte beworben. Insgesamt wurden 22 Objekte aus der Zeit vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert ausgezeichnet, darunter auch die drei LEW-Wasserkraftwerke am Lechkanal. Sie sind die einzigen Denkmäler, die außerhalb des Stadtgebietes liegen.

      Startpunkt für Elektrifizierung der Region

      Die Besonderheit der Wasserkraftwerke am Lechkanal liegt darin begründet, dass sie nicht nur zur Stromversorgung der Großindustrie entlang des Lechs errichtet wurden, sondern mit ihnen auch die flächendeckende öffentliche Stromversorgung in Augsburg und der Region begann. Das Kraftwerk Gersthofen lieferte etwa Strom nach Augsburg, Gersthofen und Friedberg. Ausgehend von den Kraftwerken wurde das Stromnetz der Region immer weiter ausgebaut und verzweigt. 1913 errichte LEW eine 50 kV-Stromleitung von Gersthofen nach Memmingen – eine der ersten Überlandleitungen dieser Größenordnung in Bayern.

      Wasserkraftwerk Gersthofen

      Nachdem 1898 mit dem Bau des Lechkanals begonnen worden war, ging 1901 das Wasserkraftwerk in Gersthofen in Betrieb. Es ist damit eines der ersten großen Wasserkraftwerke in Bayern. Das Kraftwerk in Gersthofen war Auslöser für die Ansiedlung der chemischen Fabrik Höchst, leitete damit die Industrialisierung im Lechtal nördlich von Augsburg ein, und markiert den Beginn der flächendeckenden Stromversorgung in Bayerisch-Schwaben. Das Kraftwerksgebäude, das mit großen Rundbogenfenstern und Sichtmauerwerk im Stil des Historismus errichtet wurde, ist überwiegend im Originalzustand erhalten. Fünf Kaplan-Rohr-Turbinen erzeugen hier jedes Jahr rund 62 Millionen Kilowattstunden Strom.

      Wasserkraftwerk Langweid

      Zusammen mit der ersten Verlängerung des Lechkanals wurde 1906 das Wasserkraftwerk in Langweid errichtet, das ein Jahr darauf in Betrieb ging. In seiner Gestaltung lehnt sich der Bau des Kraftwerks stark an das in Gersthofen an. Vier Kaplan-Turbinen erzeugen hier rund 45 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Eine Turbine und ein Generator von 1938 sind noch heute in Betrieb. Im Wasserkraftwerk Langweid befindet sich auch das Lechmuseum Bayern, in dem der Fluss mit all seinen Facetten präsentiert wird. Höhepunkt des Lechmuseums ist eine begehbare historische Turbinenkammer sowie ein Generator aus dem Erbauungsjahr.

      Wasserkraftwerk Meitingen

      Mit dem Bau des Kraftwerks Meitingen zwischen 1920 und 1922 wurde der Lechkanal nochmals um etwa zehn Kilometer erweitert. Benötigt wurde das Kraftwerk seinerzeit für die Stromversorgung des elektrochemischen Betriebs der Siemens Plania, heute Teil der SGL Carbon, und für die Sicherstellung der Stromversorgung der zwischen 1919 und 1922 zahlreichen neu angeschlossenen Kommunen. Das Kraftwerk leistete somit einen wichtigen Beitrag zur Industrialisierung des nördlichen Lechtals. Genau wie die drei Generatoren von 1922 sind auch die damals eingebauten Francis-Turbinen noch heute in Betrieb. Sie erzeugen jährlich rund 83 Millionen Kilowattstunden Strom.

      Statement Norbert Schürmann, LEW-Vorstandsmitglied

      „Das ist eine großartige Auszeichnung für die Stadt Augsburg und für unsere drei Wasserkraftwerke. Ich danke allen Beteiligten für die hervorragende Arbeit in den letzten Jahren. Für die Lechwerke sind die nun ausgezeichneten Wasserkraftwerke von herausragender Bedeutung. Die Inbetriebnahme unseres Wasserkraftwerks in Gersthofen 1901 markiert die Geburtsstunde der heutigen Lechwerke und ist der Startpunkt für die großflächige Elektrifizierung von Stadt und Region. Man muss den LEW-Gründervätern neidlos anerkennen: Das war eine große Pionierleistung.“

      Gemeinsames Statement der Bürgermeister Michael Wörle (Gersthofen), Jürgen Gilg (Langweid) und Dr. Michael Higl (Meitingen)

      „Wir haben die Entscheidung verfolgt und sind stolz auf die neuen UNESCO-Welterbestätten in unseren Kommunen. Die Kraftwerke am Lechkanal haben die Region geprägt und nicht nur Energie, sondern auch Wohlstand in die Region gebracht. Sie sind ein unverzichtbares Element für eine sichere, zukunftsgerichtete und klimafreundliche Stromversorgung. Die Auszeichnung als Welterbe wird die historischen Wasserkraftwerke am Lech noch stärker in den Blickpunkt der Bevölkerung rücken.“

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